Ausgebrannt & leer.

Tanja hatte es geschafft. Vom einfachen Angestelltenposten war sie aufgestiegen, wurde Führungskraft und schliesslich Unternehmerin mit einem florierenden Geschäft. Ihre Kollegen bewunderten sie, und auf Papier schien ihr Leben perfekt. Doch die Wahrheit war anders.

Jeder Schritt ihrer Karriere hatte seinen Tribut gefordert. Die unzähligen Überstunden, die Konflikte, die ständige Verantwortung – all das hinterliess Spuren. Abends, wenn die Bürolampen erloschen, fühlte sich Tanja erschöpft und leer. Sie hatte einen Traum verwirklicht, aber war es wirklich ihr Traum und wenn ja, um welchen Preis?

Ihre Beziehung hatte unter dem Stress gelitten, Familie und Freunde sahen sie nur noch selten. Selbst die Momente des Erfolgs, die sie einst beflügelt hatten, schienen ihre Bedeutung verloren zu haben. Die Freude an der Arbeit war einem Gefühl der Pflicht und Last gewichen.

Eines Tages, während sie allein in ihrem Büro sass, brach Tanja in Tränen aus. Es war Zeit, sich einzugestehen, dass Erfolg nicht gleichbedeutend mit Glück ist. Sie beschloss, eine Pause zu machen und sich auf die Suche nach ihrem verlorenen Selbst zu begeben. Tanjas wahre Reise hatte gerade erst begonnen und sie wusste auch, dass es für sie nicht mehr nur um ihr berufliches Leben gehen wird. Schliesslich wartet eine Familie auf sie und viele grossartige Menschen, die sie zu lange vernachlässigt hatte.

Der Fluch der Positionierung.

Sylvia beugte sich niedergeschlagen über ihren Laptop, umgeben von Büchern, Kursunterlagen und Notizen über ihr Dienstleistungsangebot. Sie hatte in den letzten Jahren so viele Seminare besucht, Online-Kurse durchlaufen und Expertenmeinungen eingeholt, dass sie sich manchmal in der Flut der Informationen verlor.

Tief im Inneren wusste Sylvia, dass trotz all des Wissens und all der Tipps etwas nicht stimmte. Ihre Positionierung im Coaching- und Beratermarkt fühlte sich künstlich und nicht vollständig authentisch an. Die gut gemeinten Empfehlungen, die sie von Experten bekam, schienen für andere zu funktionieren, aber für sie nicht.

Das ständige Gefühl der Inkongruenz machte die Vermarktung ihrer Dienstleistungen fast unmöglich und sie tat sich mit der Umsetzung im Alltag sehr schwer. Sie kam nicht wirklich in den "Tritt". Sie dachte sich oft: "etwas stimmt mit mir nicht - dabei will ich doch nur anderen helfen."

Sylvia stand nun vor dem Punkt der Entscheidung: "gebe ich all das auf, wofür ich so viel Zeit, Geld und Nerven investiert habe? Oder aber ist es nicht besser, sich Gedanken für ihren persönlichen und individuellen Weg der Umsetzung zu machen?"

An diesem Punkt suchte sich Sylvia Unterstützung durch einen Mentor. Sie fand heraus, dass es für sie sinnvoll war, nicht nur das "wie" der Umsetzung, wie sie sich besser und zielführender organisiert und disziplinierter Arbeit, sondern auch das "was" sie eigentlich umsetzen wollte, zu hinterfragen.

Dann wurde es ihr sehr schnell klar. All die Weiterbildungen und das Wissen, das sie über die Jahre hinweg gelernt und aufgebaut hatte und all die Vertriebs- und Marketingkonzepte haben sie zu viel auf das von "aussen", statt auf ihre innere Stimme hören lassen. Sie wusste, dass sie in manchen Bereich einfach ein wenig anders "tickt".

Also begannen sie mit ihrer inneren Stimme zu arbeiten und mit dem Erlernten zu verbinden. Und dann fügte sich alles wie ein Puzzle Stück für Stück zusammen. Sie musste gar nicht alles in ihrer Positionierung verändern. Es waren teils Feinheiten, die jedoch einen grossen Unterschied für sie nun machten. Und plötzlich funktionierte auch die Umsetzung. Von da an, war Sylvia klar, dass wahre Positionierung vor allem auch von "Innen" kommt.

Der Weg zu neuen Ufern.

Andreas sass in seinem beeindruckenden Büro, umgeben von den "Trophäen" des Erfolgs. Seine Firma hatte Meilensteine erreicht, die viele für unerreichbar hielten. Doch während er aus dem Fenster starrte, spürte er eine wachsende Unzufriedenheit und Unruhe in sich, obgleich er doch noch Energie in sich spürte.

Seine Karriere florierte von aussen betrachtet, ja, aber war das wirklich alles? War das das Ende seiner Ambitionen?  Er begann Bücher zu lesen und Seminare zu besuchen. Er wusste, dass er sich vor einem möglichen Wendepunkt in seinem Leben befand. Einem Punkt, an dem er entscheiden musste, ob er weiterhin auf dem aktuellen Kurs bleiben oder ins Ungewisse eintreten sollte, etwas Neues, vielleicht sogar für ihn Bedeutungsvolleres anzustreben.

Andreas war sich jedoch unsicher, mit wem er darüber sprechen sollte. Er schob es immer wieder auf, bis er sich schliesslich sagte "was soll`s, bevor ich irgendwann einmal an meinem Sterbebett zu mir selbst sagen muss, dass ich doch besser damals gehandelt hätte, gehe ich das Thema nun an. Dieses Leben, lebe ich schliesslich nur einmal!".

Also entschloss sich Andreas mit einem Mentor an seiner Seite genauer hinzusehen, was in ihm so sehr auf eine Neuausrichtung in seinem Leben drängte. Andreas lernte genauer in sich hineinzuhören und hineinzuspüren, was er lange Zeit als "starker Unternehmer" eher belächelt hatte. Andreas erkannte, dass er ein grösseres Ziel anstreben wollte, eines, das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch persönlich und vielleicht sogar sozial wertvoll war. Er hatte nun wieder ein Ziel. Es fühlte sich befreiend und zugleich positiv anders an, als all die Ziele die er in den Jahren zuvor visiert hatte.

Andreas fühlte sich das erste Mal in seinem Leben angekommen.